Die
Trias ("Dreiheit") ist die älteste erdgeschichtliche Periode in der Ära
Mesozoikum
(Erdmittelalter),
das
innerhalb
des Äons
Phanerozoikums
der Ära
Paläozoikum folgte. Sein Beginn wird auf
251 Ma BP, sein Ende mit 205 Ma BP angesetzt. Dem
Trias folgt die Periode
Jura.
Die Trias wurde 1834 von Friedrich von Alberti nach der in Mitteleuropa
auffälligen Dreiteilung in
Buntsandstein,
Muschelkalk und
Keuper
benannt. Die in diesem Werk verwendeten Bezeichnungen entsprechen
der international gültigen Stufengliederung der ICS nach der geologischen
Zeitskala von 2004.
In der Zeit der
Trias waren die Kontinente im Superkontinent
Pangäa
vereinigt. Die
Tethys, ein breiter Meeresgolf, lag im
Äquatorbereich. Er reichte bis in den Kontinent hinein. Im Verlauf der
Trias hat sich das Erstreckungsgebiet der
Tethys erweitert. Seine
Ausweitung nach Westen reichte sogar bis Spanien und Marokko. Aufgrund der
äquatornahen Bedingungen kam es in dem Gebiet zu einer hohen
Karbonatproduktion und zu Riffbildungen. Marokko befand sich zur Zeit also
im Südteil der Tethys.
Heute finden sich die Sedimente der
Tethys in dem breiten alpidischen
Faltengebirgsgürtel zwischen den Südkontinente Afrika, Arabien, Indien und
dem eurasischen Kontinent. Während der Trias
kam es zur Entwicklung eines
kontinentalen Riffsystems zwischen Nordamerika und Nordwestafrika. mit dem
der Zerfall von Pangäa in der
Obertrias (Keuper)
eingeläutet wurde. Einhergehend
mit dem Auseinanderfallen von Pangäa kam es zu einem basaltischen
Vulkanismus.
In der
Trias erschienen die frühen Säugetiere und die ersten
Dinosaurier,
die sich während Jura und
Kreide entfalteten und zur dominierenden
Lebensform der terrestrischen Ökosysteme aufstiegen. Am Beginn standen
noch verhältnismäßig kleine Fleischfressende Formen, wie die
Theropoden (Eoraptor
und
Herrerasaurus). Später entwickelten sich
Pflanzenfresser wie die Prosauropoden
(Plateosaurus), der zwischen
fünf und acht Metern lang wurde.
Gliederung der Trias in Epochen:
Die Grenzen zum nachfolgenden
Jura und zum vorhergehenden
Perm
werden durch Massenaussterbungen markiert und sind durch absolute
Datierungen mittels Radioaktivität von Gesteinen abgesichert.
Das Massenaussterben zu Beginn der
Trias war das größte im Laufe der
Erdgeschichte. 90 Prozent der marinen und 70 Prozent der terrestrischen
Arten starben aus. Eine zeitlang schien es hauptsächlich Pilze an Land und
in den Flachwasserzonen gegeben zu haben. Eine andere Deutung dieser
fossilen Befunde ist jedoch, dass sich die Hyphen der Pilze besser für
eine Fossilisatation eigneten, zumal sie bereits im sedimentären Substrat
lebten. Heute wird angenommen, dass das "große Sterben" zu Beginn der
Trias nicht allmählich, sondern während des geologisch relativ kurzen
Zeitraums von einer Million Jahre eintrat, von 252,3 bis 251,4 Ma BP
. Die stratigraphische Gliederung der
Trias beruht hauptsächlich auf der
Gruppe der Ammonoideen; vermutlich hatten nur zwei Gattungen die Wende
Perm/Trias überlebt. Schon in der
Untertrias (Buntsandstein)
lassen sich aber schon
wieder über 100 Gattungen belegen. Weitere wichtige Leitfossilien sind
außerdem Conodonten, Bivalven (Muscheln), Crinoiden, Kalkalgen und Ostracoda.
Pflanzenreich
Ginkgo, Farne, Palmfarne und Baumfarne waren wohl die am weitesten
verbreiteten Pflanzen. In Feuchtgebieten kamen Schachtelhalme hinzu. Die
meisten Pflanzen verbreiteten sich durch Sporen und waren daher auf
Feuchtigkeit angewiesen. Es begannen sich jedoch die Samenpflanzen
durchzusetzen, das Zeitalter der Samenpflanzen, das
Mesophytikum
hatte bereits begonnen: Die Nacktsamer hatten schon im
Karbon (Cordaiten,
Voltziales) begonnen sich zu entwickeln, aber das Aussterbeereignis am
Ende des Perms traf auch diese Gruppe. So starben z.B. die Cordaiten Ende
Perm vollständig aus. Im Laufe der
Trias begannen sich überlebende
Verwandte der Voltziales weiter zu entwickeln. Es begann Ende
Trias die
Blüte der Cycadeen, die bis in die Kreide andauerte.
Einen Übergang zu den Bedecktsamern (Angiospermen) stellen die
Bennettiteen (Bennettitatae) dar. Diese noch zu den Nacktsamern gehörenden
Pflanzen besaßen schon blütenähnliche Organe ähnlich denen der
Angiospermen. Die Form lässt auf Bestäubung durch Insekten schließen. Als
direkte Vorläufer der Angiospermen werden sie allerdings nicht angesehen.
Sie traten in der oberen Trias erstmalig auf und überlebten bis in die
Kreide hinein. In der
Trias trat die palmenähnliche Gattung
Williamsonia mit bis zu zwei Meter hohen Stämmen auf. Andere Gattungen
waren Williamsoniella (mittleres Jura),
Wielandiella (obere
Trias bis ins
Jura hinein) und
Cycadeoidea
(Unterkreide).
Unter den Samenfarnen nahm die baumförmige Gattung
Dicroidium den
Platz von Glossopteris auf
Gondwana ein.
Ein typischer Vertreter der Sporenpflanzen für den
Buntsandstein
(Untertrias) ist
Pleuromeia, die zu der fossilen Ordnung
Pleuromeiales der Bärlappgewächse gezählt wird. Sie ähnelt Sigillaria,
einem Bärlappgewächs des Jura.
Tierreich
In der Trias nahmen die Reptilien einen ungeheuren Aufschwung. Es
entstanden viele neue Ordnungen. Zu den bereits seit dem
Perm
existierenden Therapsiden traten in der Trias
hinzu:
- Wurzelzähner (Thecodontia),
- Dinosaurier (Saurischia und Ornithischia),
- Flugsaurier (Pterosauria),
- Krokodile (Crocodilia),
- Flossenechsen (Sauropterygia),
- Echsen (Sauria),
- Brückenechsen und Schnabelechsen,
- Schildkröten (Chelonia),
- Fischsaurier (Ichthyosauria) und die
- Pflasterzahnsaurier
(Placodontia).
Damit waren in der
Trias - mit Ausnahme der Schlangen (Serpentes oder
Ophidia) - bereits alle Reptilgruppen vertreten.
In Deutschland wurden zahlreiche Dinosaurier aus der
Trias entdeckt. Eine
der bekanntesten und ergiebigsten Fundstellen ist Trossingen in
Baden-Württemberg, wo man Dutzende von Skelettresten des bis zu 10 Meter
langen Dinosauriers
Plateosaurus barg. In Württemberg und Thüringen sind
auch bis zu 3 Meter hohe und mehr als 5 Meter lange Raub-Dinosaurier der
Gattung Halticosaurus nachgewiesen.
Kupferzell im Hohenloher Land in Baden-Württemberg gilt als Massengrab
fossiler Saurier. Dort kamen Reste von Sumpfbewohnern wie
Mastodonsaurus
und Plagiosaurus zusammen mit Meeresreptilien der Gattung
Nothosaurus,
verschiedenen Fischen sowie an Land lebenden Reptilien zum Vorschein. Der
mehr als 3 Meter lange Mastodonsaurus gilt als einer der größten Lurche
der Erdgeschichte.
Der Superkontinent
Pangäa, der fast die gesamte Landmasse enthielt,
spannte sich vom Nordpol bis zum Südpol und ermöglichte so die
uneingeschränkte Verbreitung der Landtiere.
Klima
Das Klima der
Trias war warm bis heiß. Europa lag im subtropischen
Wüstenbereich. Aber auch weltweit scheint das Klima eher trocken gewesen
zu sein: Der Grund lag in der Form des Superkontinent
Pangäa und einem
daraus resultierenden Monsuneffekt, bei dem die sommerlichen
Tiefdruckgebiete über die Landmasse hauptsächlich Luft von anderen inneren
Landesteilen ansaugten und nicht vom Ozean, ähnlich der heutigen Situation
in Südarabien. Im Binnenland waren vermutlich ausgedehnte Wüsten
vorhanden. In der Nähe des geographischen Nordpols befand sich nach den
derzeitigen Rekonstruktionen ein Teil Ostsibiriens.
Quelle: Text Wikipedia mit
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