Rittersteine im
Pfälzerwald Erinnerungssteine an
geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Örtlichkeiten.
Ruine Geiskopferhof
Ritterstein
Nr. 186
Lage: Auf dem Geiskopf, zwischen
Erdbirnkopf und Hofberg. Das Bergmassiv wird eingerahmt von drei Tälern. Im
Tal westlich fließt der Geißbach, nördlich der Helmbach und östlich der
Grobsbach. Bemooste Ruinen von fünf zerfallenen Wohnhäusern sind
noch heute sichtbare Zeugen von dem sogenannten Geißkopferhof. Das Gebiet um
den Geißkopf gehörte zu den Falckenburger Waldungen. Nach öfterem Wechsel
der Lehensverhältnisse gehörte es dann jahrhundertelang gemeinsam den Grafen
von Leiningen und dem Herzog von Zweibrücken. Wegen der weiten Entfernung
nach Wilgartswiesen, wo die leiningischen Beamten saßen, konnte das
Waldgebiet nur sehr schwer überwacht werden.Deshalb beabsichtigte die
Leiningisch-Zweibrückische Herrschaft den Geißkopf in Temporal- oder
Erbbestand zu geben Es wurde wegen dem dort zu erbauende Hof mit Bauwilligen
verhandelt. Im Jahr 1732 bekam dann der Gemeinsmann und Müller Friedrich Zeiß
aus Albersweiler das Gebiet auf 20 Jahre in Erbbestand.Er wollte neben Haus
und Stall auch eine Sägemühle erbauen. Er baute aber unten im Tal an der
Geißwiese. Der eigentlicheGeißkopf blieb weiterhin unbewohnt. Erst nach
vielen Ärgernissen, Holzdiebstählen, Bränden und Streitereien sollte auch er
in Erbbestand gegeben werden. Das erste Wohnhaus auf dem Geißkopf wurde wohl
von einem Mitbewohner von der Geißwiese vermutlich um 1775 erbaut. Erster
nachweisbarer Erbbeständer war ab 23.6.1789 der Harzbrenner Andreas Bügler.
Im Verlauf der Kämpfe während der Revolutionskriege hatten die inzwischen 40
Köpfe zählenden Hofbewohner unter den Bedrückungen der durchziehenden
Soldaten sehr zu leiden. Später mussten die Hofbauern langjährige
Prozesse um ihre Rechte führen, die erst etwa 1834 mit einem Vergleich
teilweise beendet wurden. Gegen den in der Folgezeit beabsichtigten Ankauf
aller Güter durch den Staat sträubten sich die Hofbauen lange Zeit. Unter
dem Druck der immer mehr verschlechternden Lebensbedingungen und
wirtschaftichen Verhältnissen kam es schließlich doch am 20.11.1845 zum
Verkauf an den Staat, Die Bewohner sind dan in die umliegenden Dörfer
gezogen. Der Staat ließ die Bauten niederlegen und das Gebiet aufforsten.
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