Die Pfalz
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 Rittersteine im Pfälzerwald
Erinnerungssteine an geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Örtlichkeiten.

Bei den Windlöchern Ritterstein Nr 88
Lage: Im oberen Hembachtal zwischen Hornesselwiese und der Stelle wo sich Blattbach und Geißbach vereinigen. Unten im Tal am Waldweg am Nordwesthang zwischen dem Geißkopf und dem Hofberg.
Unmittelbar neben dem Wege gegen die Bergseite zu, befinden sich in der Erde drei Windlöcher. Ihre Enstehung und Wirksamkeit erklärt man sich so: Durch die mit dem Einbruch des Rheintalgrabens verbundenen Bewegungen in der festen Erdkruste ist die ehemals einheitliche und zusammenhängende Buntsadsteinplatte des Pfälzerwaldes geborsten, zerbrochen, zerstückelt  und zerklüftet worden. Dabei wurden auch die einzelnen Sandsteinschichten und Bänke durch Gewichts-, Zug- und Druckwirkung sowie durch die Kraft des fließenden Wassers in verschiedene Lagen gebracht. Die Berghänge sind streckenweise mit zerstürtzten Felsbrocken bedeckt. Im Zuge dieser Zerklüftung sind auch das Gebirgsinnere durchsetzende Klüfte und Spaltenhöhlen entstanden , die durch die Täler an den Berghängen angeschnitten werden und so von außen zugänglich werden.
Manche Ein- und Ausangsöffnungen zu solchen Erdspalten am Berghang sind von Verwitterungsschutt bedeckt und von einer Pfanzendecke überzogen. Diese Öffnungen stehen vermutlich mit einem im Innern des Berges weit verzweigten auf und ab veraufenden Kanal- und Spaltesystem in Verbindung. Die durch die engen Kanäle lagsam durchstreichende Luft nimmt allmählich die Jahresdurchschnittstemperatur der umgebenden Wände von ca. 10 Grad Celsius an und wird gleichzeitig mit der hier austretenden Bergfeuchtigkeit gesättigt. Diese Luft ist daher im Sommer kälter und im Winter wärmer als die Luft außerhalb des Berginnern. Warme Luft ist bekanntlich leichter und steigt hoch, kalte Luft ist schwerer und fällt nach unten. So ensteht in dem verzweigten Kluft-, Spalt-, Röhren- und Kanasystem im Berg ein Luftzug. Im Sommer wird in die in die oberenÖffnungen einfließende warme Luft auf ihrem Weg durch die Kanäle im Erdinnernauf die konstante Bodentemperatur abgekühlt, fließt abwärts und kommt als kalter Luftstrom an den tiefer gelegenen unteren Austrittsstellen ins Freie. Im Winter verläuft dieserVorgang natürlicherweise gersde umgekerhrt. Die in die unteren Mündungen einfließende kalte uft wird im Erdinern angewmt, steigt hoch und kommt als warmer Luftstrom  aus den höher gelegenen oberen Austrittstellen. Die Stärke des Luftstromes im Beginnern ist also abhängig vom Temperaturunterschied zwische der äußeren Lufttemperatur und der inneren Bodentemperatur. Wenn beide gleich sind, wie etwa im Früh- oder Spätjahr, muss in den Kanalgängen und an den Kanalmündungen Ruhe herrschen.
Wir haben also an dieser Stelle im Hembachtal vermutlich die unteren Mündungen der Windröhren vor uns, die durch verzweigte Kanäle  mit den Verwerfungsspalten und Klüften verbunden sind, welche weiter oben wieder ins Freie münden. An verschiedenen Stellen im Pfälzerwald ka man noch ähnliche Naturerscheinungen finden.

 
Quelle. Wikipedia, Urheber: Pfalz 39
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