Rittersteine im
Pfälzerwald Erinnerungssteine an
geschichtlich oder naturkundlich bemerkenswerte Örtlichkeiten.
Schäferei Ritterstein Nr.
54
Lage: Östlich von Merzalben, im
Sattel zwischen Ruine
Gräfenstein und vorderer Winschertkopf. Nach allen Richtungen dehnt
sich um Merzalben noch heute Laubholzbereich das Gebiet des ehemaligen
Gräfensteiner Waldes. Nur die ehemals zur Herrschaft Gräfenstein gehörigen
Dörfer tauchen als lichtbraune Flecken aus der Waddecke. Hier an der Grenze
des Worms-Speyer- und Bliesgaues hatten die Grafen von Leiningen schon sehr
früh eine Burg erbaut. Erst um 1556 gelang es dem Marktgrafen von
Baden-Rastatt das Gebiet um die Burg Gräfenstein dauernd an sich zu ziehen.
Die Untertanen hatten in den herrschaftlichen Wäldern Macht und
Gerechtigkeit ihre Schweine von Michaelis bis Andreae (29.9.30.11.) weiden
zu lassen. Ausgenommen war der sogeannte Bannwald unterhalb des
Gräfesteiner Schlosses. Dort wurden die Tiere der Herrschaft gehütet.
Nach dem Spanisch-Österreichischen Erbfogekrieg (1701-17149 hat der Amtmann
von Gräfenstein, Martin Augustin Leeger , über 30 Jahre dort gewirkt. Es
wurden wieder geordnete Verhältnisse geschaffen. Die Schäferei am Fuße des
Schlosses wurde instandgesetzt und mit Schweineherden aus Böhmen besetzt.
Der Marktgraf Ludwig Wihelm der "Türkenlouis" war vermählt mit
Frasiska Augusta Sibylla, Tochter des letzten Herzogs Franz Julius von
Sachsen-Lauenburg und besaß hierdurch wertvolle Besitzungen in Böhmen.
Der Ritterstein bezeichnet die Stelle, wo die Schäferei für das Schloss
errichtet war. Hier stand auch eine Hütte für den Schossschäfer. |