Die Ruine der Burg Frankenstein steht auf einem Bergsporn
oberhalb der Gemeinde Frankenstein (Pfalz) in
Rheinland-Pfalz und gehört damit zu dem Typus der
Spornburgen. Ihren Namen erhielt sie von dem dort ansässigen
edelfreien Geschlecht derer von Frankenstein.
Der Name Frankenstein wird mit dem Edelfreien Helenger von
Frankenstein 1146 erstmals urkundlich erwähnt. Historiker
gehen jedoch davon aus, das die Gründung der Burg bereits
früher stattfand, da einzelne Schriften von der Errichtung
eines Turmes um 1100 berichten . Besitzer dieses Bergfrieds
war das Kloster Limburg, das die Sicherung der Straße nach
Speyer, Dürkheim und Worms zu gewährleisten hatte. Das
Kloster beauftragte 1205 die Grafen von Leiningen, bereits
mit dem Amt des Schutzvogtes für das Klosters betraut, mit
der Wahrnehmung dieser Aufgabe. Diese ließen die Anlage zu
Beginn des 13. Jahrhunderts ausbauen und erweitern, wobei
das enge Felsengelände dazu führte, dass die Burganlage
stufenförmig gebaut werden musste.
In der Zeit von 1204 bis 1231 wurden die Ritter Marquard,
Friedrich und Helenger von Frankenstein als Verwaltungs- und
Burgmannen der Leininger Grafen in Urkunden genannt.
Um 1390 wurde Burg Frankenstein zu einer Ganerbenburg, indem
das Kloster die Hälfte der Burganlage an die Herren von
Einselthum verpfändete. Teile dieser Pfandschaft übernahmen
1414 (andere Quellen berichten von 1404) und 1416 die Grafen
von Nassau-Saarbrücken und Leiningen-Hardenburg. Die drei
Parteien einigten sich durch Losentscheid, wie die Bauteile
der Burg als Einzelbesitz exakt aufgeteilt werden und welche
Gebäude im gemeinschaftlichen Besitz verbleiben sollten.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die
Burganlage bei Auseinandersetzungen zwischen dem Kurfürsten
Friedrich I. von der Pfalz und dem Grafen Ludwig I. von
Pfalz-Zweibrücken in Mitleidenschaft gezogen, war aber im
Jahre 1504 zumindest teilweise noch bewohnbar.
Weitere Zerstörungen folgten vermutlich 1512, als der Graf
von Nassau im Auftrag Kaiser Maximilians I. zwecks Vollzug
der über Graf Emich VIII. von Leiningen-Hardenburg
verhängten Reichsacht die Burganlage einnahm.
Während des Deutschen Bauernkrieges wurde die Burg 1525
erneut zerstört und galt ab 1560 als unbewohnbar. Bereits
fünf Jahre zuvor war durch das Erlöschen der von Einselthum
deren Anteil an die Herren von Wallbrunn übergegangen.
Obwohl die Anlage nicht mehr zu Wohnzwecken diente, erfüllte
sie aber durch ihre vorteilhafte Lage weiterhin militärische
Zwecke.
Im Dreißigjährigen Krieg nahm der spanische
Heerführer Ambrosio Spinola die Burg ein. Davon zeugen
erhaltene Flugblätter, die den Verlauf der kriegerischen
Ereignisse in der kurpfälzischen Region dokumentierten.
Aufgrund der dortigen Darstellung ist davon auszugehen, dass
die Eroberung der Anlage schon zu einem relativ frühen
Zeitpunkt des Krieges, zum Beispiel im September oder
Oktober 1620 stattgefunden hat. Bei der insgesamt 20 Mal
wiedergegebenen Kartusche der Burg handelt es sich um ihre
älteste bekannte Darstellung. Sehr wahrscheinlich fand eine
kampflose Übergabe der unbeschädigten Gebäude statt. Die
Spanier stationierten möglicherweise, wie üblich, eine
kleine Besatzung in der Anlage, um ihren Tributforderungen
Nachdruck zu verleihen. Im weiteren Verlauf des Krieges
wurde die Feste dann stark beschädigt.
Während des Spanischen Erbfolgekrieges nutzen
französische Truppen Burg Frankenstein als Unterkunft. Für
die französischen Soldaten wurde 1703 in der Burgkapelle
nachweisbar ein Gottesdienst abgehalten, was darauf
schließen lässt, dass die Kapelle zu jener Zeit noch in
einem brauchbaren Zustand gewesen sein muss.
1706 gelangte der nassauisch-saarbrückische Besitzanteil
an Burg Frankenstein an die Kurpfalz.
Die während der französischen Revolutionskriege besetzten
linksrheinischen Gebiete der Pfalz - und damit auch die Burg
Frankenstein -, kamen als Resultat des Wiener Kongresses
wieder in den Besitz des Königreichs Bayern, das in den
Jahren 1883/84 und 1938/39 die Ruine sanieren sowie baulich
sichern ließ.
Nachdem die Ruine Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz
geworden war, nahm deren staatliche Burgen- und
Schlösserverwaltung (heute: Burgen, Schlösser, Altertümer
Rheinland-Pfalz) von 1971 bis 1974 sowie 1988/89
archäologische Untersuchungen, Restaurierungs- und
Erhaltungsmaßnahmen vor, wobei Fundamente einer bislang
unbekannten Schildmauer freigelegt wurden. Im Zuge der
Arbeiten wurden u. a. auch die beiden oberen Stockwerke des
Saalbaus wieder aufgemauert und der Erker des Kapellenbaus
rekonstruiert.
Die heute erhaltene Ruine besteht größtenteils aus den
Überresten des einst zur Unterburg gehörenden, dreiteiligen
Palas aus dem 13. Jahrhundert, der überwiegend aus
spätstaufischer bzw. frühgotischer Zeit stammt.
Bauhistorisch wertvoll sind hier vor allem seine
Lanzettfenster und die erhaltene, mehrgeschossige
Kaminanlage seines Mittelteils.
Die Überreste der Oberburg sind über eine Felsentreppe zu
erreichen. Sie bestehen vornehmlich aus der Ruine des von
der ursprünglichen Wehranlage stammenden Wartturms aus dem
12. Jahrhundert.
Die Burg Frankenstein ist Eigentum des Landes
Rheinland-Pfalz und kann jederzeit unentgeltlich besichtigt
werden.
Quelle: Text Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Frankenstein_(Pfalz)
mit Links auf meine Internetseiten.
Erreichbar:
Vom Ort Frankenstein in 20 Minuten zu Fuß erreichbar.
Vorbeiführende Wanderwege:
(gelber Strich)
Glanbrücken - Wachenheim/Weinstr.
(weiß-grüner Doppelstrich)
Obere Eselsmühle - Maikammer
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