Burgen
der Pfalz
und angrenzende Gebiete |
Emichsburg
Bockenheim |
Die Emichsburg war eine mittelalterliche Burg im pfälzischen
Leiningerland. Sie lag in der heutigen Ortsgemeinde
Bockenheim an der
Weinstraße (Rheinland-Pfalz).
Von der Burg sind nur wenige Reste übrig geblieben.
Erhalten sind von der Burganlage der Turm der ehemaligen
Wehrkirche, einige Gebäudeteile und die Ringmauer. Die Reste
sind teilweise in Nachfolgebauten integriert.
Die Burg, deren ursprünglicher Name nicht überliefert
ist, wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert durch die
Grafen aus dem Adelsgeschlecht der Leininger auf der Kuppe
eines Hügels nahe des Westrandes der Rheinebene errichtet.
Um die Burg herum gruppierte sich wohl erst anschließend das
Dorf Kleinbockenheim, das seit 1956 ein Ortsteil der damals
gebildeten Gemeinde Bockenheim ist.
Das von den Leiningern befestigte Kleinbockenheim wurde 1460
während der Mainzer Stiftsfehde durch den Kurfürsten
Friedrich den Siegreichen von der Pfalz zehn Tage lang
belagert und schließlich samt der Burg zerstört. Graf Emich
VIII. befestigte Kleinbockenheim erneut, doch Friedrich
brannte den Ort 1471 nochmals nieder und schleifte wiederum
die Befestigung. Diese wurde jedoch noch im gleichen Jahr
durch Emich VIII. wiederhergestellt. Sein Nachfolger Emich
IX. baute 1502 auch die Burg wieder auf und nannte sie
erstmals „Emichsburg“.
Bis 1593 gestaltete Emich XI. die Anlage in ein
Renaissance-Schlossgut um. Dieses wurde im 17. Jahrhundert
während des Dreißigjährigen Krieges und des Pfälzischen
Erbfolgekrieges mehrmals schwer beschädigt.
1730 ließ Graf Ludwig auf dem Schlossgelände einen neuen
Wohnbau errichten, der ihm zeitweise auch als Residenz
diente. Das Gebäude wurde zwischen 1752 und 1766 saniert.
Seine endgültige Zerstörung erfolgte, als die Französischen
Revolutionskriege 1797/98 auf die Kurpfalz übergriffen. Die
Leininger wurden enteignet, dabei fiel auch das ruinöse
Schlossgut in Kleinbockenheim an den französischen Staat.
Nach Napoleons endgültiger Niederlage trat das Königreich
Bayern die Herrschaft über die frühere Kurpfalz an. 1818
wurde das Schlossgut an den Pfarrer und Notar Friedrich Weiß
aus Großbockenheim verkauft. Von diesem erwarb es am
17. Oktober 1831 Heinrich Janson. Zusammen mit 28 Hektar
Weinbergen und Ackerland kostete es 40.000 Gulden.
1906 stieß man bei Erdarbeiten zufällig auf die ehemalige
Gruft der Leininger Grafen, die sich allerdings als
geplündert erwies und wieder zugeschüttet wurde.
Heute befindet sich auf dem Areal ein Weingut, das den Namen
„Schlossgut“ führt. Es steht immer noch im Eigentum der
Nachkommen von Heinrich Janson.
Das gegen Ende des 20. Jahrhunderts erbaute Bürgerhaus von
Bockenheim erhielt nach der früheren Burg den Namen
„Emichsburg“. Es wurde zwischen Groß- und Kleinbockenheim
errichtet, wo seit 1995 auch das Haus der Deutschen
Weinstraße steht. Beim Pfälzischen Mundartdichterwettstreit,
der in Bockenheim in jedem Oktober ausgetragen wird, vergibt
die Jury als Sonderpreis auch den Preis der Emichsburg, der
besondere Verdienste um Mundart, Dialektliteratur und
regionale Kultur würdigt.
Quelle: Text Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Emichsburg_(Pfalz)
mit Links auf meine Internetseiten.
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Hilmar Schmitt
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