Der Akademische Alpenverein München ist eine dem
Deutschen Alpenverein nahe
stehende Organisation. Der AAVM wurde 1892 durch Albrecht
Krafft von Dellmensingen gegründet und war ähnlich einer
Studentenverbindung organisiert. Als solcher besaß er neben
studierender Mitglieder auch eine finanzkräftige
Altherrenschaft. Der Beitritt wurde durch strenge
Aufnahmebedingungen geregelt.
Seine Mitglieder, allesamt Akademiker und meist aus der
Gruppe um Paul Bauer, waren von Elite- und
Standesbewusstsein geprägt. Anstatt einer Mensur wurden
die Ehre und der Verbleib im Verein durch
außergewöhnliche Touren in den Bergen verdient. Ein
Vereinshaus, in dem studierende Mitglieder leben
konnten, gab es nicht. Die wöchentlichen
Pflichtveranstaltungen, wie etwa Vorträge über
Kletterfahrten oder Berichte über schwierige
Besteigungen, fanden in einem Vereinslokal statt.
In
den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg wurde der AAVM zu
einem elitären Kreis leistungsfähiger Bergsteiger, die
in den deutschen Expeditionen bis 1938 bedeutende Rollen
spielen sollten. Zu den Mitgliedern zählten neben Paul
Bauer Julius Brenner, Wilhelm Fendt, Willy Merkl, Peter
Aufschnaiter, Eugen Allwein, Karl Wien, Willo
Welzenbach, Hans Hartmann und Leo Maduschka. Im Jahr
1925 zählte der AAVM knapp 300 Mitglieder, davon waren
34 aktive Mitglieder und 250 Alte Herren. Den Alten
Herren gehörten angesehene Juristen, Ärzte, Professoren
und Unternehmer, wie bspw. Ernst von Siemens, an. Der
AAVM bekam jedoch durch die 1936 gegründete und
politisch unterstützte Deutsche Himalaya-Stiftung immer
mehr Konkurrenz.
Paul Bauer und Willo Welzenbach wurden zu
konkurrierenden Führungspersönlichkeiten des AAVM –
Gründe dafür waren wohl die alpinistischen Leistungen,
allerdings auch die jeweiligen Persönlichkeiten. Nach
seinem Ausscheiden aus der Aktivitas im Jahr 1925 wurde
der große Einfluss Bauers daran ersichtlich, dass ihn
nachfolgende Mitglieder als die „Graue Eminenz“ des
Vereines ansahen.
Im Jahr 1934 nahm Welzenbach an der zweiten Deutschen
Nanga-Parbat-Expedition teil und verunglückte tödlich.
Heute ist der AAVM zu einem „kleinen Alpinclub“
geworden. Im Jahr 1980 wurde die Aufnahme von Frauen in
die Statuten aufgenommen, sonst ist die Struktur des
Vereins unverändert geblieben. Der Verein besitzt die
Erinnerungshütte, welche kurz oberhalb des
Scharnitzjochs auf 2083 m im Karwendel liegt.
Quelle: Text Wikipedia
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