Nach dem Krieg plante die Sektion, das größere,
näher am heutigen Hüttenstandort gelegene und nicht mehr
genutzte Wehrmachtshaus zu übernehmen. Bevor es soweit war,
wurde das Gebäude jedoch im Mai 1946 auf Geheiß des
Forstmeisters Georg Küßwetter aus der Ramsau von Jägern
durch Brandstiftung zerstört und die Grundmauern später zur
Verhinderung des Wiederaufbaus zusätzlich gesprengt.
Küßwetter sah Jagdvorrechte in Gefahr und wollte Touristen,
von ihm abfällig als »Bergpöbel« bezeichnet, vom
Hochkaltergebiet und seinen Jagdgründen fernhalten.
Der 1952 gegen ihn geführte Prozess hatte bundesweites
Aufsehen erregt. Der verhinderte Umzug erforderte nochmals
Erweiterungen und bauliche Veränderungen der Hütte, die in
den Jahren 1952 und 1953 durchgeführt wurden.
Ende 1955 stellte der in der Ramsau wohnhafte
Extrembergsteiger Hermann Buhl fest, dass die alte
Alpenvereinshütte durch eine Staublawine bis auf die
Grundmauern zerstört worden war. Daraufhin errichtete die
Sektion Hochland 1956 etwa 100 Höhenmeter tiefer im Kar an
lawinensicherer Stelle ein Hüttenprovisorium.
Ein Jahr später übergab sie ihr Arbeitsgebiet am Hochkalter
an die Sektion Berchtesgaden, nachdem der Hüttenneubau nicht
finanziert werden konnte. Die Sektion begann am
14. September 1958 mit dem Neubau am heutigen Standort. Am
28. Juli 1962 wurde die Blaueishütte von Julius Kardinal
Döpfner, Erzbischof von München und Freising, geweiht und
ihrer Bestimmung übergeben. Die Nothütte wurde 1994 saniert
und wird heute als zusätzliches Nachtlager genutzt.
Die Bewirtschaftung der Hütte lag von 1928 bis 2009 ununterbrochen in den Händen von Raphael (Vater) und Raphael (Sohn, Hüttenwirt seit 1976) Hang aus der Ramsau. 2010 soll die Führung der Hütte in die Hände von Raphael Hang (Enkel) übergehen.
Quelle: Text Wikipedia