Berge und Gipfel der Alpen

 Blaueishütte
Berchtesgadener Alpen

Im Oktober 1922 eröffnete die DAV-Sektion Hochland rund 100 Höhenmeter oberhalb des heutigen Standorts eine Selbstversorgerhütte mit etwa 30 Lagern. Ab der Saison 1928 wurde die Hütte bewirtschaftet, erster Pächter war Raphael Hang sen. aus der Ramsau. 1937 wurde die Hütte erweitert und umgebaut.

Nach dem Krieg plante die Sektion, das größere, näher am heutigen Hüttenstandort gelegene und nicht mehr genutzte Wehrmachtshaus zu übernehmen. Bevor es soweit war, wurde das Gebäude jedoch im Mai 1946 auf Geheiß des Forstmeisters Georg Küßwetter aus der Ramsau von Jägern durch Brandstiftung zerstört und die Grundmauern später zur Verhinderung des Wiederaufbaus zusätzlich gesprengt. Küßwetter sah Jagdvorrechte in Gefahr und wollte Touristen, von ihm abfällig als »Bergpöbel« bezeichnet, vom Hochkaltergebiet und seinen Jagdgründen fernhalten.

Der 1952 gegen ihn geführte Prozess hatte bundesweites Aufsehen erregt. Der verhinderte Umzug erforderte nochmals Erweiterungen und bauliche Veränderungen der Hütte, die in den Jahren 1952 und 1953 durchgeführt wurden.

Ende 1955 stellte der in der Ramsau wohnhafte Extrembergsteiger Hermann Buhl fest, dass die alte Alpenvereinshütte durch eine Staublawine bis auf die Grundmauern zerstört worden war. Daraufhin errichtete die Sektion Hochland 1956 etwa 100 Höhenmeter tiefer im Kar an lawinensicherer Stelle ein Hüttenprovisorium.

Ein Jahr später übergab sie ihr Arbeitsgebiet am Hochkalter an die Sektion Berchtesgaden, nachdem der Hüttenneubau nicht finanziert werden konnte. Die Sektion begann am 14. September 1958 mit dem Neubau am heutigen Standort. Am 28. Juli 1962 wurde die Blaueishütte von Julius Kardinal Döpfner, Erzbischof von München und Freising, geweiht und ihrer Bestimmung übergeben. Die Nothütte wurde 1994 saniert und wird heute als zusätzliches Nachtlager genutzt.

Die Bewirtschaftung der Hütte lag von 1928 bis 2009 ununterbrochen in den Händen von Raphael (Vater) und Raphael (Sohn, Hüttenwirt seit 1976) Hang aus der Ramsau. 2010 soll die Führung der Hütte in die Hände von Raphael Hang (Enkel) übergehen.

Quelle: Text Wikipedia

zurück zur Hütte
Copyright © Hilmar Schmitt  www.berge-gipfel.de