08. - 09.07.2008:
Gerd B., Erich G. und ich sind tags zuvor mit dem PKW
von Zweibrücken nach Werfen und dort die steile und schmale Bergstraße zum
Parkplatz Ostpreußenhütte, in unmittelbarer Nähe der Dielalm 1.014 m,
gefahren. Nach einer Rast in der Dielalm sind wir in 02:00 h zur
Ostpreußenhütte aufgestiegen und
haben in dieser übernachtet. Der Hüttenwirt hat uns ständig über die Wetteraussichten und die Situation
am Matras-Haus informiert. Dazu hatte er mehrfach Kontakt mit dem Hüttenwirt
Roman Kurz. Wir haben gegen 08:30 bei leichtem Nebel ohne Regen unseren Aufstieg
begonnen. Uns war bewusst, dass bei starkem Nebel die Wegfindung schwer bzw.
unmöglich werden könnte. Obwohl die Aussicht begrenzt war, haben wir den
kurzen Aufstieg zum Gamskarkogel 2.014 m, der nur 00:05 h vom Steig entfernt
ist, gemacht. Bei guter Sicht ist er sicherlich ein guter Aussichtspunkt und
schöner Rastplatz. Bis auf einige Ausnahmen konnten wir die Markierung und den Steig gut
erkennen. Die zu querenden Schneefelder konnten ohne Steigeisen gut gegangen
werden. Nach der Biwak-Höhle auf einer Höhe von ca. 2.500 m bin ich
gestolpert und einige Meter abgestürzt. dabei
habe ich mir Prellungen und Hautabschürfungen zugezogen. Nach der Versorgung
durch meine beiden Begleiter konnte ich, unter erschwerten Bedingungen, den
restliche Aufstieg zum Matras-Haus auf dem
Hochkönig bewältigen. das wir nach rd. 06:00 h
erreicht haben. Für die letzte Steilstufe (Klamml) unterhalb des Matras-Hauses, die
mittels Ketten und Stahlleitern zu überwinden ist, musste ich mich besonders
bemühen. Der Hüttenwirt Roman Kurz hat sich in vorbildlicher Weise um mich gekümmert
und die medizinische Erstversorgung vorgenommen. Da sich mein
Gesundheitszustand in der Nacht verschlechtert hat, das rechte Auge war
durch den Bluterguss fast geschlossen, meine linke Hand war nur begrenzt
einsetzbar und die Prellungen am Brustkorb erschwerten das Atmen, war eine
Fortsetzung der Tour nicht mehr möglich. Der Hüttenwirt forderte den
Rettungshubschrauber an, der einige Landungsversuche wegen Nebel und Wind
abbrechen musste. Von der Einsatzleitung wurden zwei Bergretter alarmiert,
die der Hubschrauber unterhalb des Matras Hauses, auf einem geeigneten
Landeplatz absetzten sollte. Diese sollten aufsteigen und mich zum
Landeplatz begleiten.
Nach einer Wetterbesserung konnte der Hubschrauber dann etwas unterhalb der
Hütte auf einem Felsplateau landen, das ich mit Hilfe des Hüttenwirtes gut
erreichen konnte. Der Start des Hubschraubers verzögerte sich dann nochmals,
da Wolken den Start verhinderten. Nach einer Zwischenlandung, in der eine
Ärztin die Erstversorgung übernahm und nähere Angaben von mir notierte, flog
sie mit uns zum Krankenhaus nach Schwarzach.
Es wurden mehrere Röntgenaufnahmen gemacht und ich wurde zur Beobachtung
stationär aufgenommen. Zum Glück waren die Verletzungen aus medizinischer
Sicht nicht gravierend und die ärztlichen Maßnahmen haben dazu beigetragen,
dass ich am nächsten Tag entlassen werden konnte. Die Bergrettung sowie
die Behandlung sind aus meiner Sicht zur vollsten Zufriedenheit verlaufen
und ich danke allen Beteiligten.
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