Bei einer von Gerd B. organisierten und geführten Sektionstour des DAV
Zweibrücken haben 10 Bergkameraden vom 19. bis 25.08.2007
in der Hütte übernachtet. Wir sind am Sonntag nach Obergurgel angereist und
über die Schönwieshütte zur Hütte aufgestiegen. Von Montag bis Freitag
wurden von unserem Standquartier Tagestouren unternommen. Montag: Wir sind zunächst über den Weg
922 in Richtung Hochwilde Haus bis zur Eisenbrücke, die über den Gletscherbach
des Langtaler Ferners führt rd. 100 Höhenmeter abgestiegen und anschließend
steil zur alten Moräne des Gurgler Ferner
aufgestiegen. Der rechts abbiegende Weg führte dann über die Felsen hinab zum schuttübersäten Ferner, den
wir bei einer Höhe von ca. 2550 m überquert haben. Eine relativ neue Brücke
hat uns ermöglicht die breite und tiefe Randspalte zu überwinden. Der nun
folgende steile Aufstieg führte uns zum Weg 902, der von Obergurgel direkt
zum Ramolhaus führt. Auf diesem haben wir steil ansteigend endlich das
Ramolhaus erreicht. Leider hatten wir keine
Sicht. Nach einer ausgiebigen Rast haben wir auf demselben Route den "Heimweg"
angetreten.
Dienstag: Unser Gipfelziel für diesen
Tag war der Hangerer
3.021 m. Wir gingen zunächst auf dem Fahrweg 922 von der Hütte abwärts bis
kurz oberhalb der privaten Schönwieshütte 2.270 m. Vor Erreichen des Weges
32, der auf den Hangerer führt, haben wir über flaches Grasgelände den
Gipfelsteig erreicht. Wir haben schnell an Höhe gewonnen. Im Gipfelanstieg
führt der Steig durch grobe Blockschutte. Im oberen Bereich hat der nachts
gefallene Neuschnee uns etwas behindert. Nach rd. 03:00 h haben wir das
Gipfelkreuz erreicht. Es war windig und kalt, sodass wir nach einer
kleinen Rast abgestiegen sind. Kurz vor der Schönwieshütte hat uns der Regen
erreicht. Nach einer längeren Rast in dieser, konnten wir dann den "Heimweg"
- ohne Regen - antreten.
Mittwoch: Programmgemäß wollen wir
heute versuchen den
Vorderer
Seelenkogel 3.290 m zu erreichen. Da das Wetter sich etwas verbessert
hatte gingen wir optimistisch auf dieses Ziel zu. Nach einer kurzen Strecke auf dem Weg 922 in Richtung Hochwilde Haus bog der
Weg zum Seelenferner links ab und führte leicht ansteigend bis zu einer Höhe
von rd. 2.600 m. Dann begann ein steiler Aufstieg bis auf eine Höhe von rd.
3.000 m. Danach ging es über wegloses Gelände - ohne Markierung - zum
Seelenferner, den wir aufgrund des in den letzten Nächten gefallenen
Neuschnees ohne Steigeisen begehen konnten. Bei rd. 3.200 m haben wir das
Joch zwischen Vorderem und Mittlerem Seelenkogel erreicht. Es war kalt und
stürmisch, vier Teilnehmer sind bei einer Höhe von 3.120 m zurückgeblieben.
Wegen Neuschnee, Wind und unbeständigem Wetter haben wir uns entschlossen
wieder abzusteigen und die zeitraubende und nicht ganz einfache
Gipfelgratbegehung nicht zu versuchen.
Donnerstag: Wetterbedingt hat Gerd B.
eine Tour auf das Hochwildehaus als
"Ruhetag" vorgeschlagen. Alle 10 Teilnehmer haben diesen Vorschlag
akzeptiert und wir sind mit leichtem Gepäck auf dem uns schon vom Montag
bekannten Weg 922 zur Hütte aufgestiegen. Es war sehr windig und kalt. Nach
einer ausgiebigen Rast haben 6 Teilnehmer noch eine Exkursion zum Gurgler
Ferner oberhalb der Hütte unternommen. Da das Wetter sich verbessert hat,
der Wind ließ nach und zeitweise kam die Sonne durch, sind wir bis auf eine
Höhe von 3.060 m auf dem Ferner aufgestiegen und danach wieder zur
Hütte zurückgegangen und nochmals eingekehrt.
Freitag:
Die Exkursion zum Gurgler
Ferner am Vortag war Anregung für unsere heutige Gletscher Tour. Gerd B. hat
vorgeschlagen über den Langtaler Ferner den Übergang zum Gurgler Ferner zu
machen und über das Hochwildehaus
abzusteigen. Wir wanderten zunächst auf einem markierten Weg ca. 01:00 h in
Richtung des Langtaler Ferner. Dann ging es im weglosen Gelände über
Schutthalden zum Ferner, der im unteren Bereich ohne Schneeauflage war. Wir
konnten lange ohne Steigeisen und ohne Seilsicherung bis auf eine Höhe von
ca. 2.850 m aufsteigen. Nach einer kleinen Rast haben wir zwei Seilschaften
mit jeweils 4 Personen gebildet und die Steigeisen angelegt. Wir sind auf
dem in der AV-Karte eingezeichneten Weg in Richtung des Langtaler Joch 3.035
m aufgestiegen und kurz unterhalb diesem in südlicher Richtung bis zum P.
3.225 m gegangen, der in der AV-Karte als Hochwilde Joch bezeichnet ist. An
diesem Joch konnten wir keine Abstiegsmöglichkeit erkennen. Wir sind
weitergegangen bis zu dem Joch über das der Steig zur Stettiner Hütte führt,
die wir sehen konnten. Von hier führt der Aufstieg zum Südgipfel der
Hochwilde 3.482 m. Ein Aufstieg und Überquerung der Hochwilde kam für uns u.
a. aus zeitlichen Gründen nicht in Frage. Wir gingen nach einer Rast wegen
der Gletscherspalten ein Stück auf unserer Spur zurück und sind dann in
nordwestlicher Richtung auf den Annakogel gewandert. Um das Joch
zwischen Annakogel und Hochwilde, Namen ist nicht bekannt, zu überschreiten,
mussten wir einen steilen Aufstieg bewältigen. Gerd B. ist ohne Seil über
eine Felsstufe mit losem Gestein hochgestiegen und hat eine gangbare Passage
erkundet. Nach seinem Zuruf "nachkommen", bin ich als Zweiter der Seilschaft
mit verlängertem Seilabstand nachgestiegen und habe meine Bergkameraden über
die Felsstufe gesichert. Das restliche Stück bis zum Joch war steil aber
durch die Schneeauflage gut zu gehen. Wir sind dann über den Gurgler Ferner zum Hochwildehaus abgestiegen. Beim
diesem Abstieg bin ich in eine kleine, nicht tiefe Gletscherspalte gerutscht
und habe mir dabei eine schmerzhafte Zerrung in der linken Wade zugezogen,
was meinen Abstieg erheblich erschwerte. Nach einer Rast in dem
Hochwildehaus haben wir unseren Abstieg zur Hütte in Angriff genommen.
Walter P. hat dankenswerter Weise den Inhalt meines Rucksackes zu meiner
Entlastung übernommen und mir damit den mühsamen Abstieg erleichtert.
Samstag: Abstieg über die
Schönwieshütte nach Obergurgel und Heimfahrt. Ich bin - mit schwerem
Rucksack - eine halbe Stunde früher gestartet, um zeitlich meine
verletzungsbedingte Behinderung
auszugleichen.
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