Hilmar Schmitt: Alpenflora, Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina),

Familie	Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae
Gattung	Fettkräuter (Pinguicula)
Alias-Name
Allgemein	Das Alpen-Fettkraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die zwischen 5 bis 15 cm Höhe erreicht. Die Wurzel ist ein bis zwei cm lang, weißgelb, fleischig und strangförmig. Die fünf bis acht fleischigen, hellgrün bis rötlichen, elliptisch bis lanzettlichen, länglichen Blätter bilden eine flach am Boden liegende Rosette mit bis zu 6 cm Durchmesser. An der Oberfläche sind die Blätter klebrig vom Fangsekret, it dem sie kleine Insekten fangen. Sobald Beute erzielt wird, wird diese durch Enzyme verdaut, welche von Drüsen aus der Blattoberfläche ausgeschieden wird, die allerdings entlang der Mittelrippe der Blätter fehlen. Die Blätter sind zur Unterstützung des Fangs sehr beweglich und können sich fast bis zur Blattmitte einrollen. Unter starker Sonneneinstrahlung färben sich die Blätter rötlich ein.
Blüte	Das Alpen-Fettkraut blüht das erste mal erst nach mehreren Jahren. Ab April bis Juli wachsen aus der Mitte der Rosette bis zu 8, selten sogar bis zu 13 Blütenstände mit Einzelblüten, die bis zu 12 cm hoch werden. Die zygomorphen Blüten sind 10 bis 16 mm lang, mit einem kurzen gelbgrünen Sporn und bestehen aus einer dreilappigen Unterlippe und zweilappigen Oberlippe. Sie sind weiß mit einem in Form und Größe variablen, gelben Schlund fleck.
Blütezeit	siehe Blüte
Vorkommen	In Europa kommt es auch in den Alpen in Höhen bis zu 4.100 m an vollsonnigen Standorte vor. Sie liebt alkalische bis neutrale, sickernasse Böden. Die Pflanze ist aber auch ungewöhnlich trockenheitstolerant und typisch für subalpine Rieselfluren, Quellmoore und alpine Steinrasen.
Sonstiges