Das Proterozoikum (von griech.
prôteros = vorherig,
früh; zôon = Lebewesen, früher Algonkium genannt) ist das dritte und
letzte Äon der
erdgeschichtlichen Entwicklung im Präkambrium. Es folgt dem Äon
Archaikum
(3.800 - 2.500 Ma BP).
Das Proterozoikum wird in drei Ären unterteilt:
Atmosphäre Kennzeichen des
Proterozoikums ist das Vorhandensein einer
sauerstoffreichen Atmosphäre. Schon gegen Ende des
Archaikums begann der Sauerstoffgehalt der Luft abrupt zu steigen.
Obwohl die Produktion von Sauerstoff durch Algen schon rund eine Milliarde
Jahre zuvor begonnen hatte, wurde erst ab diesem Zeitpunkt Sauerstoff in
die Atmosphäre abgegeben. Zuvor wurde dieser Prozess durch die
Sauerstoffaufnahme (Oxydation) der im Meerwasser gelösten Minerale
verhindert. Diese reduzierten Minerale wurden im Laufe der Zeit zu
Metalloxiden oxydiert, erst dann konnte freier Sauerstoff in die
Atmosphäre gelangen. Mit steigender Sauerstoffkonzentration konnte sich
auch Ozon bilden, das in der Lage war, das für Lebewesen schädliche
UV-Licht zu filtern. Erst der Sauerstoff machte eine Entwicklung
tierischen Lebens möglich. Auch das Klima war zeitweise bedeutend anders als heute, es gibt
Hinweise auf globale Vereisungen (Schneeball
Erde).
Geologie
Zu Beginn des
Proterozoikums waren 50-70% der heutigen Kontinentalkruste
vorhanden - die ersten Urkontinente waren entstanden.
Neben dem hypothetischen
Ur-Kontinent um 3.000 Ma BP, gab es weitere nicht erforschte
Kontinente wie
Kenorland
(2.450 Ma BP),
Atlantika
(2.000 Ma BP),
Nena
(2.000 Ma BP),
Laurentia
(1.900 Ma BP) sowie
Columbia
(1.800 Ma BP). Die Erdkruste war
in eine Vielzahl von tektonischen Platten zerbrochen, die seitdem in
Bewegung sind und zwar bis heute, wenn auch nur wenige Zentimeter im
Jahr. Dieses Phänomen nennt man
Kontinentalverschiebung.
Über Millionen von Jahren verschmolzen weitere Landmassen mit den
Urkontinenten und schließlich entstand um 1.100 Ma BP ein erster
Superkontinent -
Rodinia.
Der Name stammt vom russischen Rodina ab und bedeutet soviel wie
"Heimatland". Um 800 Ma BP brach
Rodinia dann auseinander, ein riesiger
Urozean, der
Panthalassa,
entstand. Aus einem Bruchstück von Rodinia
entstand um 800 Ma BP der
Kontinent
Baltika.
Der Mikrokontinent
Avalonia
entstand um 700 Ma BP durch ein Teilstück vom Superkontinent
Gondwana.
Pannotia ein
hypothetischer Superkontinent bildete sich um 600 Ma BP, der allerdings
nicht lange Bestand hatte.
Entwicklung des Lebens
Der Name
Proterozoikum zeigt an, dass es sich um die Zeit des
beginnenden tierischen Lebens handelt. Fossile Reste von Lebewesen, die
allerdings den heutigen bekannten Tierstämmen schwer zuzuordnen sind,
wurden gefunden. Da diese ersten tierischen Formen kaum Skelette oder
harte Schalen besaßen, sind viele
morphologischen Strukturen
nicht erhalten geblieben, ihre Formen sind schwer zu rekonstruieren. Dazu
kommt, dass die Fossilführenden Schichten im Laufe der Zeit geologischen
Veränderungen ausgesetzt waren. Eigentümliche Lebensgemeinschaften, wie
sie in den Fossilien der bekannten
Ediacara-Fauna erhalten sind,
bildeten sich in den flachen, warmen Meeren in Küstennähe heraus. Mit
Abschluss des Proterozoikums an der Wende zum
Kambrium scheinen die
meisten Stämme des Tierreichs als Ausgang für die folgende
"Kambrische
Explosion" bereits vorhanden gewesen zu sein.
Die Verteilung der Landmassen im späten Proterozoikum vor
800 Ma BP nach dem Auseinanderbrechen des Superkontinents
Rodinia Quelle:
www.scotese.com
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Quelle: Text Wikipedia mit
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