Die
Plattentektonik ist die zentrale Theorie für die
großräumigen Abläufe in der Erdkruste und im obersten Teil des
Erdmantels in der Geologie und Geophysik. Sie kann als an der
Erdoberfläche auftretender Ausdruck der Mantelkonvention im Erdinnern
aufgefasst werden und beschreibt die Bewegungen der Lithospärenplatten -
die so genannte Kontinentalverschiebung - und die daraus
resultierenden Erscheinungen. Zu diesen zählen die Entstehung von
Faltengebirgen (Orogenese) und Tiefseerinnen durch den Druck der sich
bewegenden Platten. Die großräumigen Deformationen der äußeren
Gesteinsmassen führten zu sekundären Phänomenen, wie Vulkanismus oder
Erdbeben, die ihrerseits wiederum Tsunamis auslösen können.
Grundlegend für die Plattentektonik ist die fragmentierte Struktur der
Lithosphäre, die in sieben große Platten gegliedert ist:
- die
Pazifische und
Antarktische Platte, |
- die
Nord- und
Südamerikanische
Platte, |
- die
Afrikanische und
Eurasische Platte, |
- die
Australische Platte |
Daneben gibt es noch eine Reiher weiterer
kleiner Platten wie z.B. die Karibische Platte, die
Cocosplatte, die
Nazcaplatte, die
Indische Platte, die
Scotiaplatte, die
Arabische Platte und die
Philippinische
Platte sowie weitere Mikroplatten, über deren Abgrenzung jedoch
teilweise noch wenig bekannt ist. |
Die Platten sind meist durch Mittelozeanische Rücken oder
Tiefseerinnen voneinander getrennt. An den Rücken driften die
benachbarten Platten auseinander (divergierende Plattengrenze), wodurch
basaltisches Magma aus dem Oberen Erdmantel emporsteigt und neue
ozeanische Kruste gebildet wird. Dieser Prozess wird auch als
Ozeanboden-Spreizung oder Seafloor Spreading bezeichnet.
In den Tiefseerinnen sinkt die Kruste wieder in den Mantel ab und wird
"verschluckt" (subduziert). Die eigentlichen Kontinentalblöcke aus
vorwiegend granitischem Material werden - zusammen mit den umgebenden
Ozeanböden - wie auf einem Fließband von den Spreizungszonen weg, bzw.
zu den Subduktionszonen hin, geschoben. Nur eine Kollision mit einem
anderen Kontinent kann diese Bewegung aufhalten (konvergierende
Plattengrenze). Da die kontinentale Kruste aber spezifisch leichter als
jene der Ozeanböden ist, kann sie nicht mit dieser zusammen in die
Subduktionszone abtauchen. Bei der Kollision zweier kontinentaler
Platten kommt es daher zu komplexen Deformationsvorgängen, die in der
Regel mit der Auffaltung hoher Gebirgszüge einhergehen. Eine solche
Kontinent-Kontinent-Kollision findet zum Beispiel zwischen der
Eurasischen und der Indischen Platte statt und hat u. a. zur Bildung des
Himalaya geführt.
Darüber hinaus können zwei Platten auch einfach horizontal aneinander
vorbeigleiten (konservative Plattengrenze). In diesem Fall wird die
Plattengrenze als Transformstörung (-verwerfung) bezeichnet.
Quelle: Text Wikipedia mit
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