Artikel- oder Teilestammdaten (in den nachfolgenden Ausführungen wird für "Artikel" einheitlich das Wort „Teil-“ verwendet) Für jedes Unternehmen, das mit Hilfe der EDV eine Organisation für den Ablauf des Geschäftsbetriebes erstellen will, ist die Erfassung und Dokumentation seiner Verkaufsware oder Produkte zum Beispiel für die Fakturierung, den Einkauf, die Lagerbestandsrechnung, notwendig. Für ein Unternehmen mit eigener Fertigung, was bei dieser Beschreibung zu Grunde gelegt wird, sind die Anforderungen an die Teilestammdaten umfangreich, da die Verwendung dieser Daten wegen der mehrstufigen Fertigung und den damit verbundenen Anforderungen zum Beispiel wegen der Arbeitsabläufe und deren Planung und Steuerung, sowie der Beschaffung des Fertigungsmaterials vielschichtig ist. Anmerkung: In der Anfangsphase von EDV-Organisationen wurde allgemein viel Zeit und Energie dafür aufgewendet ein für das Unternehmen geeigneten Schlüssel für die Artikel zu entwickeln. Soweit ein solcher Artikelschlüssel entwickelt und angewendet wurde, musste man leider oftmals sehr schnellf festtellen, dass dieser "geplatzt" ist. Für diese hier beschriebene Organisation werden generell nur rein numerische Ordnungs-Nr. verwendet. Soweit zu solchen Stammdaten weitergehende Informtionen z. Beispiel für die Sortierung oder sonstige klassifizierende Elemente enthalten sollen, sind diese Informationen im Stammdatensatz zusätzlich zu speichern. Diese klassifizierenden Informationen stellen lediglich eine parallelle Information zu der rein numerischen Identnummer dar, die unabhngig vom eigentlichen Ordnungsbegriff geändert werden kann. Als Ordnungssystem für diese Teile wird je Teil eine identifizierende rein numerische Teilenummer, die maschinell vergeben wird und der Primärindex ist sowie parallel dazu klassifizierende Angaben, die als Sekundärindex die Sortierung einerseits nach Suchkriterien ermöglichen und andererseits das Teil einordet in die drei Hauptgruppen RHB, unfertige und fertige Erzeugnisse. Diese Hauptgruppenunterscheidung ist von besonderer Bedeutung, da davon viele Auswertungsentscheidungen und Plausibilitätsentsprüfungen abhängig sind. Der Lagerbestand wird wertmäßig nach diesen Haptgruppen aufgeteilt und ermöglicht so die notwendige sachgerechte bilanzielle Gliederung. Zu einem unfertigen oder fertigen Erzeugnis muss immer eine Stückliste und ein Arbeitsplan hinterlegt werden. Neben einem obligatorischen begrenzten Kurztext eines Teiles sind bei den Teilen; die für externe Dokumente Verwendung finden, neben dem Kurztext ein Langtext zusätzlich zu hinterlegen, der bei diesen Vorgängen dann Verwendung findet. Damit auch auch der Kurztext intern als ausreichend qualifizierte Teilebezeichnung benutzt werden kann, ist über einen unternehmensinternen Werkstoffschlüssels (W-Schlüssel.) unter dem die detaillierte normgerechte Werkstoffbezeichnung sowie evtl. erforderliche Abnahmeprüfzeugnisse hinterlegt ist, die technische Beschreibung zu ergänzen. Die im Qualitätssicherungssystem in den Verfahrens- und Arbeitsanweisungen festgelegten Abnahmeprüfungen oder Schweißverfahren sind mit ihren Q-Nr. ebenfalls in den Kurztext aufzunehmen. Wenn für das Teil eine Zeichnung für die Fertigung oder die Beschaffung von einem Lieferanten vorhanden ist, so ist diese mit ihrer Zeichnungs-Nr. in den Teilestammdaten zu hinterlegen. Die bei den Kalkulationen ermittelten Kostenelemente der Herstellkosten sind mit Blick auf die steuerlichen Vorschriften so differenziert zu speichern, dass auf allen Fertigungsstufen eine diesbezügliche Bewertung möglich ist. An dieser Stelle ist bereits der Hinweises angebracht, dass alle unfertige und fertige Erzeugnisse eine Stückliste (Baukastenform) und einen Arbeitsplan haben müssen, da nur so von einem Fertigungsauftrag u.a. die Stücklistenauflösung mit der Durchlaufterminierung und der Bedarfsermittlung erfolgen kann. Dies ist wiederum Grundlage für die Materialbeschaffung der Kaufteile (RHB), Erstellung der Arbeitspapiere für die Fertigung, Fertigungssteuerung, Kapazitätsauslastung der einzelnen Fertigungsstellen nach den geplanten Fertigungsterminen. Für die Materialbeschaffung und Fertigung ist es hilfreich wenn neben der allgemeinen Klassifikation der Parallelverschlüsselung in einer „Dispositionsstufe“ zum Ausdruck gebracht wird, dass dieses Teil nicht nur in der Bedarfsmenge beschafft oder gefertigt werden soll. Dies ist dann zweckmäßig, wenn aus wirtschaftlichen Gründen eine größere Menge beschafft oder gefertigt werden soll. In diesem Fall wird die im Teilestamm hinterlegte Losgröße als Mindestlosgröße interpretiert. zurück zur Übersicht |
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